Kosovo will homosexuelle Partnerschaften anerkennen

Es wäre das erste mehrheitlich muslimische Land

Bild: Adobe Stock
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Bei seinem Besuch in Berlin hat sich der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti, darum bemüht, dass sein Land dem Europarat beitreten kann. Dahingehend kündigte er Massnahmen bezüglich der LGBTIQ Community an.

«Kosovo wird sich bemühen, bald das zweite Land auf dem Westbalkan zu werden (…), das seinen Bürgern das Recht auf gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gewährt», sagte Kurti bei einer Veranstaltung der SPD-Fraktion in Berlin. Derzeit ist Montenegro das einzige Land auf dem Westbalkan, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften erlaubt. Ein früherer Versuch, diese im Kosovo einzuführen, war 2022 vom Parlament abgelehnt worden.



«Wir werden hart daran arbeiten, dies in sehr naher Zukunft zu verabschieden», fügte er hinzu. Einen konkreten Zeitrahmen nannte der Regierungschef jedoch nicht. Im Raum steht eine Abstimmung im Mai. Fällt diese positiv aus, wäre der Kosovo das erste mehrheitlich muslimische Land, das eingetragene Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare einführt.

Allerdings spiegelt die queerfreundliche Politik nicht unbedingt die Einstellung in der Bevölkerung wider. Einer Umfrage aus dem Jahr 2023 zufolge, befürworten nur 20 Prozent der Kosovar*innen gleichgeschlechtliche Partnerschaften – 8 Prozent mehr als 2015.

Die Einführung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ist eine von zwei Zugeständnissen, von denen sich der Ministerpräsident einen Beitritt des Kosovo im Europarat erhofft. Die zweite Massnahme ist die Klärung der Spannungen mit der serbischen Minderheit im Norden des Landes. «Die Regierung des Kosovo muss betonen, dass wir gemeinsame Werte und Menschenrechte schätzen und respektieren», so Kurti.

Das Anti-Folter-Komitee des Europarats hat jüngst die bessere Behandlung von trans Menschen in Gefängnissen angemahnt (MANNSCHAFT berichtete).

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