«Konsequenzen» – Drogen, Sex und Gewalt in der Anstalt

In der slowenischen Besserungsanstalt fühlt sich Andrej körperlich zu Željko hingezogen

Timon Šturbej (li.) und Matej Zemljič
freunden sich an (Foto: Salzgeber)
Timon Šturbej (li.) und Matej Zemljič freunden sich an (Foto: Salzgeber)

«Konsequenzen» führt uns in eine slowenische Besserungsanstalt für Teenager. In der Queerfilmnacht zeigen wir das Debüt von Darko Štante, der seine Hauptrollen mit Schauspielschülern aus Ljubljana besetzte

Weil er sich nicht an Regeln halten kann, landet der 17-jährige Andrej erst vor Gericht und dann in einer Besserungsanstalt für Jugendliche. Unter den Teenagern dort dreht sich alles um Drogen, Sex und Gewalt. Es herrscht eine klare Hackordnung, an deren Spitze der brutale und unberechenbare Gangleader Željko steht.

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Andrej und Željko geraten sofort aneinander, doch aus der Rivalität wird bald eine Kameradschaft, in der sich Andrej bis zu einem bestimmten Punkt unterordnet. Je länger die beiden Zeit zusammen totschlagen, desto mehr fühlt sich Andrej auch körperlich zu Željko hingezogen. Der teilt das Begehren – und weiss es gleichzeitig kaltblütig für seine Zwecke auszunutzen.

Konsequenzen
Konsequenzen

Fesselnd und authentisch erzählt Konsequenzen von aufkeimender Sexualität und Teenage Angst, von den rohen Impulsen des Heranwachsenens und den Unsicherheiten, die darunter liegen. Für seinen schonungslosen Debütfilm konnte Regisseur Darko Štante auf eigene Erfahrungen als Lehrer in einem slowenischen Jugendgefängnis zurückgreifen. Ein rauer, vor homoerotischer Potenz strotzender Coming-of-Age-Film, in dem die beiden Newcomer Matej Zemljič und Timon Šturbej mit gewaltigen Darstellungen glänzen.

Regisseur Štante wollte seine Erfahrungen zunächst als Doku umsetzen, entschied sich dann aber aberds. «Slowenien ist ein kleines Land, in dem beinahe jeder jeden kennt», erzählt er. «Die Menschen mögen es nicht, öffentlich aufzutreten, besonders, wenn es um heikle Themen geht, und staatliche Einrichtungen neigen dazu, ihre Arbeit in möglichst gutem Licht erscheinen zu lassen.» In seinem Film hat er die Anstalt als abgeschlossene, tendenziell klaustrophobe Einrichtung beschrieben, in der nichts so funktioniert, wie es sollte – «die Anstalt ist ein gesetzloser Raum ohne Ausweg», so Darko Štante.

Der kanadische Filmemacher und Teddy-­Preisträger Bruce LaBruce schwärmte über den Film als «Aggro Porn, aber auf gute Weise, und mehr als homoerotisch»

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 «Konsequenzen» läuft unter anderem am 15. April in Dresden und am 24. April in Karlsruhe. Alle Termine unter: queerfilmnacht.de

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