Komiker Elsener fordert Normalisierung von Homosexualität

«Jede Person soll selbst bestimmen, wie fest sie ihre sexuelle Orientierung zum Thema machen will oder nicht.»

Bild: Screenshot Youtube
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«Das ist kein Outing», heisst der Titel des Videos, das Michael Elsener am vergangenen Sonntag auf seine sozialen Kanäle hochgeladen hat. Und: Es ist auch keins.

Der Komiker erklärt in den rund siebeneinhalb Minuten nämlich, dass er sich wünscht, es gäbe keine Coming-outs. Er kritisiert: «Warum gehen so viele Leute davon aus, dass alle hetero sind? Warum muss man sich so oft rechtfertigen dafür, wie man lebt?»

Der 34-jährige Satiriker hat selbst nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Männer liebt: Weder auf der Bühne noch auf der Strasse. «Wenn ich einen Freund habe, laufen wir Hand in Hand durch die Stadt.» Im Video beschreibt Elsener, wie Journalist*innen ihn deshalb immer öfter darum bäten, sich in den Medien zu outen. Lange hat er sich geweigert, weil er darauf bestand, dass dieser Aspekt seines Lebens ebenso normal sein sollte wie jeder andere Lebensentwurf auch.

Und doch: Coming-outs von öffentlichen Personen, etwa von Sportler*innen seien wichtig, sagt Elsener im Video. Gerade für Teenager*innen, damit sie wüssten, dass sie nicht alleine seien.

«Aber für solche Gespräche braucht es Respekt. Jede Person soll selbst bestimmen, wie fest sie ihre sexuelle Orientierung zum Thema machen will oder nicht», sagt Elsener – und kritisiert auch Schweizer Medien, die in grellem Pink Coming-outs als «brisant» darstellen.

Elsener beschreibt das unter Queers bekannte Phänomen der Heteronormativität: Im Video schildert er zwei Beispielsituationen, in denen selbstverständlich angenommen wird, dass er eine weibliche Partnerin habe. «Ich muss mich dann entscheiden: Entweder ich gehe nicht auf den Kommentar ein oder mache meine sexuelle Orientierung zum Gesprächsthema. Wenn ich sage, dass ich Männer liebe, ist mein Gegenüber häufig überfordert.»

Der Lösungsvorschlag des Kabarettisten? «Ganz einfach: Projiziere deinen persönlichen Lebensentwurf nicht auf andere.» In seinem – für seine Verhältnisse sehr persönlichen – Video plädiert Michael Elsener dafür, dass jede sexuelle Orientierung normal sei.

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