Zu queer? «Barbie»-Film in Teilen Pakistans verboten

Grund sollen LGBTIQ-Themen sein

Ryan Gosling (l) und Margot Robbie (r) in «Barbie» (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc.)
Ryan Gosling (l) und Margot Robbie (r) in «Barbie» (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc.)

Pakistan hat die Ausstrahlung des Films «Barbie» in seiner bevölkerungsreichsten Provinz verboten.

Die Zensurbehörde in Punjab untersagte Kinoaufführungen, wie der Informationsminister der Provinz, Ali Nawaz Awan, der Deutschen Presse-Agentur am Montag bestätigte. Begründet wurde dies mit «anstössigen Inhalten». Während der Film in anderen Landesteilen ausgestrahlt wird, prüft die Provinz mit rund 127 Millionen Einwohnern eine zensierte Version, um Kinovorstellungen möglicherweise zu erlauben. Medienberichten zufolge sind LGBTIQ-Themen des Films Grund für das Verbot und die Zensur.



In «Barbie» von Greta Gerwig wird die Geschichte der ikonischen Puppe Barbie erzählt (MANNSCHAFT berichtete). Bei der Komödie handelt es sich um die erste Verfilmung mit realen Schauspielern. Die Barbie-Puppe kam bisher nur in Animationsfilmen vor, nie in einem abendfüllenden Film mit echten Darstellern. In Deutschland ist «Barbie» seit dem 20. Juli im Kino.

Den Parodie-Hit «Barbie Girl» der dänisch-norwegischen Popband Aqua gibt es da übrigens nicht zu hören. «Ich verstehe vollkommen, warum sie es nicht verwendet haben», wird Sängerin Lene Nystrøm vom Branchenblatt Variety zitiert. «Aber es wird uns auf jeden Fall eine Menge Aufmerksamkeit bringen.»

Immer wieder werden Filme in Pakistan zensiert oder verboten. Vergangenes Jahr hatte die Regierung den preisgekrönten Film «Joyland» untersagt. Dieser handelt von der Affäre eines verheirateten pakistanischen Mannes mit einer trans Frau. Der Film wurde später von der Regierung nach einer Überprüfung durch die nationale Zensurbehörde freigegeben, aber «Joyland» blieb in Punjab verboten. «Joyland» war die erste pakistanische Produktion, die bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde (MANNSCHAFT berichtete).

Kritik kam vor allem von islamischen Hardlinern aus den traditionellen Schichten Pakistans. Queers sind immer wieder Diskriminierung ausgesetzt. Im Mai dieses Jahres wurde das 2018 eingeführte Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen gekippt. Das bisher geltende Gesetz sei nicht vereinbar mit den Empfehlungen des Islam, hiess es.

Zensur ist derweil ein weltweites Problem. Im Juni entschied sich neben Neben Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch der Libanon den Film «Spider-Man: Across the Spider-Verse» nicht zu zeigen. Als Grund gilt hier eine kurze Szene mit einer pro trans Flagge (MANNSCHAFT berichtete). Am 6. September 2022 hat der Golf-Kooperationsrat (GCC) eine Erklärung veröffentlicht, in der gefordert wurde, das Inhalte auf den sozialen Medien und digitalen Plattformen entfernt werden, die gegen geltende Relugarien verstossen – und zielte dabei speziell auf LGBTIQ-Inhalte ab. n China wurde hingegen im neuen Teil der «Phantastische Tierwesen»-Reihe, Dumbledores Gegenständnis gegenüber Grindelwald, dass er einst in ihn verliebt war, herausgeschnitten.

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