Kinofilm «Benedetta»: Laster und Liebesspiele hinter Klostermauern

Paul Verhoeven provoziert gekonnt

Benedetta und Bartolomea beziehen diverse Dinge in ihr Liebesspiel ein (Foto: zvg)
Benedetta und Bartolomea beziehen diverse Dinge in ihr Liebesspiel ein (Foto: zvg)

Das Historiendrama «Benedetta» kommt am 2. Dezember 2021 in die Schweizer Kinos und sorgte bereits für allerlei Auf- aber auch Erregung.

Das Biopic beruht auf einer wahren Lebensgeschichte, der Nonne Benedetta Carlini, die durch mysteriöse Anfälle zur Sensation und von einer Mit-Schwester in die verbotene Welt der gleichgeschlechtlichen Liebe eingeführt wird.

Das Leben von Benedetta ändert sich schlagartig, als sie plötzlich Visionen von Christi bekommt und Stigmata an Händen, Füssen und Stirn auftauchen. Dabei wird sie unterstützt von der neuen Nonne Bartolomea, mit der sie schon bald eine amourös-erotische, aber verbotene Beziehung verbindet.

Die Äbtissin, die sie beim Liebesspiel erwischt, wird zunehmend skeptischer. Unheil ist somit vorprogrammiert. Das kreierte Spannungsfeld aus Religion und Sexualität bietet voyeuristische Erotik, verbotene Leidenschaft und eklatante Ekstasen.

Der niederländische Filmemacher und GoldenGlobe-Gewinner Paul Verhoeven, mitunter berühmt durch «Basic Instinct», «RoboCop» und «Elle», ist bekannt für seine nicht leicht verdaulichen, provokanten und mit schwarzem Humor durchzogenen Werke. Auch mit 83 hat er die Lust, anzuecken nicht verloren. Er treibt die Zuschauer oftmals an ihre Grenzen der Begeisterung für Tabubrüche. Und trotz der kritischen Stimmen gibt ihm der Erfolg allem Anschein nach Recht.

Bei aller Provokation und Kontroverse trifft das düster inszenierte, aber auch humorvolle Historiendrama mit der gleichgeschlechtlichen Liebesbeziehung den Nerv der heutigen Zeit.

Der Film beruht auf einer wahren Lebensgeschichte und dem Roman Immodest Acts: The Life of a Lesbian Nun in Renaissance Italy von Judith Brown. Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes spaltete er die Meinungen der Zuschauer und internationalen Presse. Für die einen Meisterwerk, für die anderen maximal mittelmässig und für Russlands Kulturministerium ein no-go weswegen er dort nicht gezeigt werden darf, weil er gegen russische Gesetze verstosse, hiess es.

Benedetta startet am 2. Dezember in der Schweiz und Deutschland, am 3. Dezember in Österreich.

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