Hape Kerkeling: Nach 28 Jahren wieder im «Club Las Piranjas»
Die Tropenkulisse ist schön – und sonst?
Nach fast drei Jahrzehnten setzt Hape Kerkeling eine Fernsehkomödie fort – die Urlaubssatire «Club Las Piranjas». Wie er der Deutschen Presse-Agentur erzählt, verliefen die Dreharbeiten auf Mauritius durchaus turbulent.
Von Christoph Driessen, dpa
1995 spielte Hape Kerkeling die Hauptrolle in dem Fernsehfilm «Club Las Piranjas», einer Persiflage auf den Pauschalurlaub. 28 Jahre später bringt RTL+ nun ab 19. Oktober eine vierteilige Fortsetzung (MANNSCHAFT berichtete). Kerkeling (58) ist darin wieder in seiner damaligen Rolle als Edwin Öttel zu sehen, nur eben entsprechend gealtert.
Eigentlich habe die Fortsetzung schon 2020 zum 25-Jährigen ins Programm kommen sollen, erzählt der Komiker der Deutschen Presse-Agentur. Aber dann funkte Corona dazwischen. «Von daher die komische Zahl.» Für ihn sei aber klar gewesen: «Die Geschichte schreit nach einer Fortsetzung.»
Er selber sei kein Freund von Cluburlaub in einer Ferienanlage mit Vollpension, Animateur*innen und abendlicher Karaoke-Show. Er habe genau ein einziges Mal Cluburlaub gemacht, und zwar in der Türkei, sagte der Komiker, Schauspieler und Autor der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Daraus sei dann im Jahre 1995 «Club Las Piranjas» entstanden. «Fast alles, was im Film geschah, ist mir so ähnlich widerfahren», so der offen schwule Schauspieler.
Nach fast drei Jahrzehnten Pause erfährt man nun also, dass es Animateur Edwin im Leben nicht wirklich zu etwas gebracht hat. Doch da macht ihm seine Ex-Chefin und Ex-Geliebte Renate Wenger (Judy Winter) auf ihrem Sterbebett das Angebot, ihm die Hälfte ihres Clubresorts auf Mauritius zu vererben – sofern er die anstehende Hochzeit ihres gemeinsamen Sohns Björn (Ben Münchow) zu verhindern weiss. Im Laufe seiner Bemühungen entwickelt Edwin jedoch Vatergefühle für Björn, der wiederum nicht ahnt, dass Edwin sein Erzeuger ist.
Wirre Handlung und dick aufgetragene Pointen Die Originalkomödie von 1995 bezog ihren Reiz aus Situationen, die viele Pauschalurlauber aus eigenem Erleben wiedererkennen konnten. Das ist dieses Mal sehr viel weniger der Fall. Wer sich auf die Klamaukgeschichte einlassen will, darf keine Probleme mit wirrer Handlung, holzschnittartigen Figuren und dick aufgetragenen Pointen haben. Es muss eine geradezu wilde Entschlossenheit vorherrschen, sich tief in den Fernsehsessel zurücksinken zu lassen und einfach nur das Wiedersehen mit Hape Kerkeling vor schöner Tropenkulisse zu geniessen.
Da es ein Honeymoon-Hotel war, fand alle 40 Minuten eine Trauung statt
Er selbst erzählt über die dreimonatigen Dreharbeiten: «Ich muss sagen, dass mich Mauritius begeistert hat. Mauritius ist tatsächlich das Paradies auf Erden. Und die Menschen dort sind wunderbar. Ansonsten bin ich jeden Morgen um 4.30 Uhr aufgestanden, es wurde früh dunkel, und es hat sehr viel geregnet. Ach so, Corona hatten wir auch noch alle.» Zudem war das Hotel keineswegs für das Filmteam reserviert, sondern wurde ebenso von urlaubshungrigen Touristen bevölkert. Da es zudem noch ein Honeymoon-Hotel war, fand alle 40 Minuten eine Trauung statt – und dann mussten die Filmarbeiten jeweils unterbrochen werden: «Die Drehbedingungen waren also zum Teil, sagen wir, herausfordernd.»
In den vergangenen Jahren hatte sich Kerkeling auf dem Bildschirm eher rar gemacht. Bedeutet seine Rückkehr als Edwin Öttel den Wiedereinstieg ins TV-Geschäft? «Ich werde in keiner Daily Soap mitspielen», antwortet er. «Versprochen! Obwohl…»
«Der überdrehte Homosexuelle» – Sensitivity Reading gefällig? Ein Schreibverbot über sensible Themen soll es nicht geben (MANNSCHAFT berichtete)
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