Gericht in Südkorea hebt Verurteilung von schwulen Soldaten auf
Die Entscheidung wurde von Menschenrechtsgruppen begrüsst
Nach der Verurteilung zweier Soldaten wegen homosexueller Handlungen durch ein Militärgericht in Südkorea hat das Oberste Gericht des Landes die Entscheidung aufgehoben.
Beide hätten einvernehmlichen Sex ausserhalb der militärischen Unterkünfte an einem privaten Ort gehabt, teilte das Oberste Gericht laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag mit. Das könne nicht als Verstoss gegen die Militärkultur und Disziplin gewertet werden. Die beiden waren 2017 nach dem umstrittenen Paragrafen 92-6 des Militärstrafgesetzes verurteilt worden, das Soldaten einvernehmliche, gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen verbietet.
Die jetzige Entscheidung wurde von Menschenrechtsgruppen begrüsst. Die Ostasien-Forscherin Boram Jang von Amnesty International nannte sie eine «wegweisende Entscheidung» im Kampf gegen die Diskriminierung von LGBTIQ in Südkorea. «Die Kriminalisierung von einvernehmlichem, gleichgeschlechtlichem Sex im südkoreanischen Militär ist seit langem ein schockierender Verstoss gegen Menschenrechte.»
Die Regierung müsse den Paragrafen abschaffen. Amnesty fordert dies schon länger. Der Paragraf sieht bis zu zwei Jahre Haft bei «Analverkehr» und «anderen unangemessenen Handlungen» zwischen Diensthabenden vor.
Die beiden Soldaten, bei denen es sich um ein Oberleutnant und einen Oberfeldwebel handelte, waren in zweiter Instanz zu mehrmonatigen Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Das Oberste Gericht verwies nun den Fall an das hohe Gericht für die Streitkräfte zurück.
Die Entlassung der ersten südkoreanischen trans Soldatin aus der Armee ist nach Auffassung eines Gerichts unrechtmässig erfolgt, so ein Urteil im Herbst 2021 (MANNSCHAFT berichtete).
In Deutschland feierte kürzlich der Verband QueerBW sein 20 jähriges Bestehen. Die Verteidigungsministerin dankte den queeren Soldat*innen für «Mut und Courage» (MANNSCHAFT+)
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Basketballerin Deeshyra Thomas: «Am Ende ist alles Liebe»
Hochzeit, Babyglück, Meisterschaft: Bei Deeshyra Thomas ist in den vergangenen zwei Jahren viel passiert. Sportlich wie privat könnte die lesbische Berliner Basketballerin kaum glücklicher sein.
Von Carolin Paul
MANNSCHAFT+
News
Deutschland
Tessa Ganserer will das Parlament verlassen
2025 wird die trans Politikerin Tessa Ganserer nicht mehr kandidieren. In einer ausführlichen Erklärung nennt die Grünen-Politikerin Gründe.
Von Newsdesk/©DPA
News
News
LGBTIQ-Kurznews Anschlag auf CSD Selbstbestimmung
LGBTIQ-Kurznews ++ Ermittlungen nach CSD Döbeln ++ Freie Wähler: Selbstbestimmung abgelehnt ++ Tag der offenen Moschee ++
Von Newsdesk Staff
International
Georgien schränkt die Rechte Homosexueller stark ein
Das Gesetz wurde mit klarer Mehrheit verabschiedet
Von Newsdesk/©DPA
News