«Dinge sind passiert, die nie hätten passieren sollen»
Die neue Staffel der «The Ellen DeGeneres Show» ist gestartet
Nachdem Vorwürfe über ein toxisches Arbeitsumfeld an die Presse gelangt waren, entschuldigte sich Ellen DeGeneres beim Start der neuen Staffel ihrer Talkshow. «Wir haben Änderungen vorgenommen und sind bereit, ein neues Kapitel zu starten.»
Am 21. September startete die neue Staffel von Ellen DeGeneres‘ erfolgreichen Talkshow «The Ellen DeGeneres Show». Gleich zu Beginn der Sendung thematisierte die 62-jährige Komikerin die Kontroverse rund um ihre Person und um die Arbeitsbedingungen in ihrem Fernsehstudio, die in den vergangenen Monaten in der Presse waren. Im August verliessen drei hochrangige Produzenten die Show nach Vorwürfen von sexueller Belästigung (MANNSCHAFT berichtete). Zwei von ihnen wurden beschuldigt, männliche Mitarbeiter um sexuelle Gefälligkeiten gebeten zu haben; der dritte hatte es auf Frauen abgesehen.
«Ich habe gelernt, dass hier Dinge passiert sind, die nie hätten passieren sollen», sagte DeGeneres in die Kamera und vor versammeltem Publikum. «Ich nehme das sehr ernst und möchte mich bei den betroffenen Personen entschuldigen.»
Neben den sexuellen Belästigungen hatten elf Personen, darunter ehemalige und noch angestellte Mitarbeiter*innen der Show, gegenüber den Medien ein Klima der Angst und Einschüchterung beschrieben (MANNSCHAFT berichtete). So habe es Kündigungen gegeben, wenn jemand wegen einer Beerdigung eines Familienmitgliedes oder aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Arbeit erscheinen konnte.
Cynthia Nixon spielt in «Ratched» queere Politikerin
«Wir haben Änderungen vorgenommen und sind bereit, um ein neues Kapitel zu starten», sagte DeGeneres weiter. In den Medien kursierten auch immer wieder Gerüchte, DeGeneres verhalte sich abschätzig gegenüber ihren Mitarbeiter*innen. Eine Kampagne auf Social Media forderte gar ihren Rücktritt. DeGeneres bekam jedoch auch viel Zuspruch von prominenter Seite, unter anderem von Katy Perry, Alec Baldwin, Ashton Kutcher und Kevin Hart (den die Moderatorin zuvor gegen Homophobie-Vorwürfe verteidigt hatte – MANNSCHAFT berichtete).
Die offen lesbische Moderatorin witzelte, dass sie eine gute Schauspielerin sei, weil sie heterosexuelle Frauen gespielt habe. «Ich glaube aber nicht, dass ich so gut bin, dass ich während 17 Jahren jeden Tag hier stehen und euch an der Nase herumführen kann», sagte sie über ihren Ruf der Nettigkeit. «Ich bin diese Person, die ihr im Fernsehen seht. Ich bin aber auch viele andere Dinge. Manchmal bin ich traurig, wütend, ängstlich und frustriert, manchmal bin ich ungeduldig. Aber ich arbeite daran.»
Über 3’000 Episoden und 17 Staffeln ihrer Talkshow hat Ellen DeGeneres bereits moderiert. Fast drei Millionen Menschen schalten jeweils ein und erleben die 62-Jährige, die sich 1997 als lesbisch geoutet hat, als fröhliche und grosszügige Person. Ihr Motto lautet: «Be kind», was auf Deutsch etwa so viel heisst wie «Sei nett».
«Mein Coming-out brachte mich um Chancen in Hollywood»
Ellen deGeneres half in ihrer Show immer wieder auch queeren Jugendlichen – so wie Seth Owen, einem Schüler aus Florida. Der schwule Teenager war von den Eltern rausgeworfen worden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kultur
Alter Ego: Der Sirenengesang der Schokolade
Von Mirko Beetschen
International
Joe Biden über Queers: «Sie haben mehr Mut als die meisten Menschen»
US-Präsident Joe Biden gewährte dem LGBTIQ-Magazin The Washington Blade ein Interview. Darin würdigte er die queere Community und ihre historische Rolle im Kampf gegen Gewalt und Diskriminierung.
Von Newsdesk
News
Kultur
Troye Sivan: «Ich muss nicht durchs Land touren, um Sex zu haben»
Troye Sivan wehrt sich gegen die Behauptung in einer Klatschkolumne, er sei nur auf US-Tournee, um sich unterwegs bei Grindr zu vergnügen und Sex zu haben.
Von Newsdesk
Community
Kultur
Comeback mit Fettnäpfchen: Kann Katy Perry ihre Karriere retten?
Mit ihrem neuen Album versucht Katy Perry an frühere Erfolge anzuknüpfen. Dabei scheint sie zu vergessen, dass sich die Zeiten (nicht nur) für weibliche Popstars geändert haben.
Von Newsdesk/©DPA