Luzern feiert «Pink­Panorama»-Filmfestival

Gezeigt wird ein Querschnitt des internationalen LGBTIQ-Filmschaffens

Im Film «Elefant» stellt Dawid das Leben des pflichtbewussten Bartek auf den Kopf. (Bild: Pink Panorama)
Im Film «Elefant» stellt Dawid das Leben des pflichtbewussten Bartek auf den Kopf. (Bild: Pink Panorama)

Bis 18. November flimmern im Stattkino Luzern wieder queere Filme über die Kinoleinwand, darunter ist auch eine Schweizer Premiere.

Neben dem Queersicht in Bern ist das «Pink Panorama» ein traditioneller Fixpunkt des Schweizer Filmfestival-Herbsts. Wie die Veranstalter*innen in einer Medienmitteilung schreiben, war es nach dem 20-Jahr-Jubiläum für einige Monate jedoch unklar, ob der Traditions-Event überleben wird.



Schlüsselfiguren, die das Festival von Beginn an geprägt hatten, traten ab. «Aber der Generationenwechsel gelang, und es formierten sich ein neuer, grösserer Vorstand und ein erweitertes Organisationskomitee, die dem Festival seither ihren Stempel aufdrücken und die queere Kinovielfalt in Luzern bereichern», sagt Mediensprecherin Manuela Specker.

Neben neun Spiel- und Dokumentarfilmen und einem Kurzfilmprogramm stehen beim viertägigen Filmfestival auch eine Performance von Dragking Tallboy sowie ein Tanzkurs im Lindy Hop auf dem Programm. Wie immer gibt es am Samstag-Abend eine offizielle «Pink Panorama»-Party.

Wie auch in vergangenen Jahren wird das Filmprogramm im Stattkino Luzern gezeigt, darunter auch der polnische Spielfilm «Elefant». Protagonist ist der 22-jährige,der auf einem kleinen Bauernhof in den malerischen polnischen Bergen lebt. Nachdem sein Vater plötzlich verschwindet, übernimmt er die Verantwortung als Familienoberhaupt und kümmert sich liebevoll um seine Mutter. Als Dawid, der lange verschollene Sohn der Nachbarn, in das Dorf zurückkehrt, wirbelt er Barteks  geregelten Alltag gehörig durcheinander.

Mit «Life is not a competition, but I’m winning» zeigt Pink Panorama auch eine Schweizer Premiere. Der Dokumentarfilm war an den Filmfestspielen Venedig für den «Queer Lion Award» nominiert und thematisiert queere Athlet*innen jene ehrt, die vom Siegerpodest ausgeschlossen sind: eine trans Marathonläuferin, die mit den Vorurteilen der Sportveranstalter*innen zu kämpfen hat, und eine 800m-Läuferin, die von internationalen Sportverbänden zu einer hormonverändernden Operation gedrängt wurde.

Aus Frankreich kommt der Film «Orlando, Ma Biographie Politique» – die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine 36-jährige Frau ist. Fast ein Jahrhundert nach Erscheinen des Romans von Virginia Woolf richtet Paul B. Preciado in seinem Werk das Wort an die Schriftstellerin um ihr zu sagen: Ihre Romanfigur ist Wirklichkeit geworden.



Im Anschluss an den Film diskutiert die Regisseurin Julia Fuhr Mann mit der Sportsoziologin Karolin Heckemeyer über das gesellschaftspolitisch brandaktuelle Thema der geschlechtlichen Vielfalt im Sport.

Die 22. Ausgabe des Pink Panoramas findet vom 15. bis 18. November 2023 im Stattkino am Löwenplatz in Luzern statt (zum vollständigen Programm).

In Bern besteht das Bedürfnis nach einer LGBTIQ-inklusiven Begleitung im Alter. Am 31. Oktober gründen Mitglieder aus diversen Organisationen den neuen Verein «queerAltern Bern» (MANNSCHAFT berichtete).

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