Ash M.O.: «Ich werde die männliche Beyoncé des Rap-Games!»
Als einzig offen Schwuler in der deutschen Rap-Szene hat der Rapper ein grosses Ziel und eine grosse Klappe, wie es sich gehört
Der deutsche Rapper Ash M.O. hat eine Misson: Make Hip-Hop gay again! Als einzig offen Schwuler in der deutschen Rap-Szene ein grosses Vorhaben. Mit seiner ersten Single «Fatherfucking Hollywood» gibt er aber auch gleich den Ton an.
Obwohl Ashton in einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt am Main aufgewachsen ist, rappt er auf englisch. Das liegt daran, dass er auch Afro-Amerikanisches Blut in sich trägt. Er beschreibt sich selbst als «African-GERmerican» oder auch als «Deutsche-Karamell-Kartoffel».
Da der selbsternannte «Mayor of the Gayborhood», der Bürgermeister des Gay-Bezirks, auch eine Zeit lang in Kalifornien gewohnt hatte erstaunt es nicht, wie vertraut er mit den Hollywood-Klischees in seiner ersten Single spielt. Die Ode an die Traumfabrik und das Liebemachen hat auf jeden Fall Ohrwurmpotenzial. Übersät mit unanständigen Wortspielen über Blockbuster wie zum Beispiel Stars Wars, Terminator, Psycho und vielen weiteren, liefert Ash M.O. dazu gleich ein ebenso unanständiges Lyricvideo mit.
Die Musik ist geprägt von einem dröhnenden Bass, Urban Drums und einer einprägsamen Hook. Er bezeichnet sie selbst als qualitativ hochwertigen Trash. «Stell dir Leute vor, die twerkend durch die Strassen ziehen und die Zeit ihres Lebens haben.» Dies erklärt auch den Spitznamen, den er auf seinen Social Media Kanälen trägt: trashmasterash, was gleichzeitig ein Kudos an Grandmaster Flash, einem Pionier des Hip Hop, ist.
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Mit falscher Bescheidenheit hält er sich nicht auf. «Scheiss auf Jay-Z!», sagt er. «Ich werde die männliche Beyoncé des Rap-Games. Nur weniger bescheiden!»
Ash M.O.’s selbstbewusste und freche Art ist sicherlich ein Vorteil, da er der erste und derzeit einzige offen schwule deutsche Rapper ist. «Ich war selbst überrascht, als ich herausgefunden habe, dass ich in Deutschland der erste männliche MC bin, der «Striclty-Dickly» ist.» International ist die Szene schon grösser. Vor fast einem Jahr hat sich beispielsweise der amerikanische Rapper Lil Nas X geoutet, als er auf Platz eins der Billboard Hot 100 war. In Deutschland ist Ash M.O. aber noch «the only gay in the village».
Wenn man ihn fragt, was ihm zum Hip Hop getrieben hat, antwortet Ash: «Ich liebe Hip Hop einfach. Hab ich schon immer. Die Musik, die Kultur. Trotz der Macken, ist Hip Hop für mich eins der schönsten Beispiele wie Menschen aus ner Scheiss-Situation Gold-Ketten gemacht haben.» Es gebe was das angeht auch viele Parallelen zur queeren Kultur. «Queere Menschen waren zwar nicht immer im Hip Hop sichtbar, aber wir waren schon immer Teil seiner Kultur und er war schon immer ein Teil queerer Kultur.»
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Sobald sich die Corona-Situation beruhigt hat, will Ash M.O. auf Tour gehen und dabei neben Europa auch in Amerika und Asien spielen. «Ich habe noch ne Menge wirklich dope Songs im Gepäck, ich bringe was Frisches mit und bin ein verdammt gute Performer.» Sorgen über Antipathie von anderen Rapper*innen und deren Fans macht er sich übrigens nicht: «Die können mal gepflegt meinen sweeten queeren Booty küssen.»
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