120 Festnahmen nach homophoben Angriffen in Georgien
Georgiens Regierungschef verspricht eine schnelle Aufklärung
Nach den gewalttätigen Ausschreitungen während einer LGBTIQ-Demonstration in Georgien kam es nun zu zahlreichen Festnahmen.
Nach den Angriffen homophober Aktivist*innen auf Journalist*innen in der Schwarzmeer-Republik Georgien sind 120 Menschen festgenommen worden. Das sagte Regierungschef Irakli Garibaschwili am Samstag georgischen Medien zufolge. Es müssten alle Umstände so schnell wie möglich untersucht und Täter*innen angemessen bestraft werden.
Angriffe auf 50 Personen Vor rund zwei Wochen war es im Streit um eine Demonstration für die Rechte von homo-, bi- und trans Menschen zu Ausschreitungen in der Hauptstadt Tiflis gekommen. Dabei wurden Berichten zufolge mehr als 50 Medienvertreter*innen angegriffen. Der Fernsehjournalist Alexander Laschkarawa starb wenige Tage, nachdem er zusammengeschlagen worden war (MANNSCHAFT berichtete). Die Gewaltexzesse lösten auch im Ausland Entsetzen aus.
Vergangenen Woche fand Alexander Laschkarawas Beerdigung unter grosser gesellschaftlicher Anteilnahme statt (MANNSCHAFT berichtete). Viele Menschen hätten seinen Sarg am Dienstag bei einem Trauerzug durch die Hauptstadt Tiflis begleitet, berichteten georgische Medien.
Rücktrittsforderungen Am Samstag demonstrierten zudem Oppositionelle und Journalist*innen vor dem Parlament in Tiflis. Sie hätten den Rücktritt Garibaschwilis und eine Aufklärung der Taten gefordert, berichteten Fernsehsender.
Zwar strebt die Ex-Sowjetrepublik Georgien mit einer prowestlichen Politik in die EU, allerdings gibt es in dem Land im Südkaukasus mit einer einflussreichen orthodoxen Kirche starke konservative Kräfte, die sich schwertun mit liberalen Ideen. Im europaweiten LGBTIQ-Ranking von ILGA Europa liegt Georgien auf dem 32. Platz bei insgesamt 49 Ländern.
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